Stromausfall

Stromausfall

Sein Zuhause wappnen für den möglichen Stromausfall

Es gibt enorme Anstrengungen, die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen. Die Herausforderungen sind groß, vor allem wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Unter Umständen kann es dazu kommen, dass der Strom hierzulande wegen einer Überlastung des Netzes vorübergehend abgestellt werden muss. Wie sich die Bevölkerung darauf vorbereiten kann und wo sie Hilfe bekommt, darüber informiert bis Anfang Dezember eine Serie mit vier Texten, die mit diesem Beitrag beginnt. In ihm geht es um die Selbsthilfe und Vorsorge, die jede und jeder zuhause treffen kann.

„Im Alltag machen wir uns oft zu wenig klar, für wie viele Dinge wir im Haushalt Strom brauchen“, sagt der stellvertretende Kreisbrandinspektor Norbert Heinkel, der auch für die Gefahrenabwehrplanung zuständig ist. Heinkel rät unter anderem dazu, sich Taschenlampen mit Ersatzbatterien zu besorgen und ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbel-Radio, mit dem man im Notfall Nachrichten und offizielle Durchsagen verfolgen kann. „Wichtig ist auch, dass Akkus von Mobiltelefonen oder Laptops geladen sind und man geladene Ersatzakkus und Power-Banks hat“, fügt Jens Albrecht, der für Bevölkerungsschutz zuständige Mitarbeiter im Landratsamt, hinzu.

Heinkel und Albrecht empfehlen allen Bürgerinnen und Bürgern, sich die Internetseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, www.bbk.bund.de, anzusehen. „Dort stehen unter der Überschrift ,Für alle Fälle vorbereitet‘ viele Tipps zur Selbsthilfe und Vorsorge sowie Texte zum Herunterladen und hilfreiche Videos.“ Beispielsweise gibt es Ratschläge zur Bevorratung von Lebensmitteln, die auch ungekühlt länger haltbar sind, und zum Kochen ohne Strom.

„Wenn es einen Stromausfall gibt, sollte man Mineralwasser trinken und Leitungswasser abkochen“, erläutert Heinkel. „Denn mit Strom betriebene Vorrichtungen, die Wasser in Hochbehältern keimfrei halten, fallen dann auch aus.“ Bezüglich der Wasserversorgung arbeiten die Städte und Gemeinden allerdings daran, eine Stromversorgung mittels Notstromaggregaten sicherzustellen. Auch hierüber tauscht sich ein eigens gebildeter Verwaltungsstab unter der Leitung von Landrat Frank Matiaske regelmäßig mit den Bürgermeistern aus.

Heinkel und Albrecht haben noch zwei weitere Tipps für den Alltag: „Hilfreich ist es auch, Bargeld zur Verfügung zu haben, weil Geldautomaten nicht mehr funktionieren, und zu wissen, wie man ein eigentlich elektrisch betriebenes Garagentor per Hand öffnen kann.“ Sie sind sich sicher: „Ein Stromausfall bringt Herausforderungen mit sich, ist aber kein Grund zur Panik. Jede und jeder kann sich gut vorbereiten und die Lage meistern.“

Die weiteren Beiträge erscheinen in den kommenden drei Wochen. In ihnen wird geschildert, welche Anlaufstellen es in den Städten und Gemeinden im Notfall gibt, wie wichtig Warn-Apps sind und worum es am 8. Dezember, dem bundesweiten Warntag, geht.

Quelle: www.odenwaldkreis.de


Wie Feuerwehren und Kommunen im Ernstfall helfen

(Anlaufstellen für Bevölkerung im ganzen Kreis)

Für den Einsatz in Notfällen und die Vorbereitung darauf gibt es im hessischen Katastrophenschutz klare gesetzliche Vorgaben. Zuständigkeiten, Aufgaben und Abläufe müssen feststehen, damit im Katastrophenfall nicht wertvolle Zeit verloren geht. Dabei spielen die Unteren Katastrophenschutzbehörden der Landkreise eine zentrale Rolle. Die Verantwortung liegt hierbei beim Landrat, der von einer ganzen Reihe Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung unterstützt wird, allen voran Kreisbrandinspektor Horst Friedrich.

Ein weiterer Mitarbeiter ist Norbert Heinkel, der die Richtlinien kennt und für deren Umsetzung im Odenwaldkreis sorgt. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor ist zuständig für die Gefahrenabwehrplanung und mit allen Verantwortlichen in der Kreisverwaltung, den Städten und Gemeinden, im Rettungsdienst und bei der Polizei gut vernetzt. „Das ist entscheidend dafür, dass im Ernstfall alles klappt“, sagt er.

Der Ernstfall – das könnte in diesem Winter ein Stromausfall sein, wenn das Netz überlastet ist und nicht genug Strom zur Verfügung gestellt werden kann. Darauf kann sich jede und jeder zuhause gut vorbereiten, wie im ersten Teil unserer Serie beschrieben. „Aber das ist nicht alles“, so Heinkel. „In einem solchen Notfall gibt es in allen Städten und Gemeinden Anlaufstellen, in denen den Bürgerinnen und Bürgern geholfen wird.“

Die Organisation dieser Stellen ruht auf zwei Säulen: den örtlichen Feuerwehren sowie den Städten und Gemeinden selbst. Wie Heinkel erläutert, wird im Ernstfall aus jedem Feuerwehrhaus eine Notrufmeldestelle. „Dort können sich Bürgerinnen und Bürger in Notfällen wenden und zum Beispiel Notrufe absetzen, sobald das Telefon zuhause nicht mehr funktioniert.“ Heinkel hat in diesem Zusammenhang einen dringenden Appell: „Die 112 oder 110 dürfen nur in wirklichen Notfällen gewählt werden und nicht, weil der Strom einmal ausfällt. Wer Notrufe ohne triftigen Grund tätigt, blockiert Leitungen, die dazu da sind, Leben zu schützen oder zu retten.“

In den Feuerwehrhäusern gibt es auch Informationen zur aktuellen Lage. In den Ortsteilen, in denen es kein Feuerwehrhaus gibt, werden an zentralen Plätzen Feuerwehrautos stehen, die die gleiche Funktion erfüllen.

Daneben werden die Städte und Gemeinden Betreuungsstellen einrichten, etwa in Hallen oder Bürgerhäusern. Die Planungen dazu sind bereits abgeschlossen. Für den Ernstfall vorgesehen sind Einrichtungen mit bis zu 500 Plätzen in Michelstadt und Breuberg-Sandbach sowie in jeder Kommune noch einmal Stellen mit bis zu 50 Plätzen. Dort gibt es Strom, und man kann sich für eine gewisse Zeit aufwärmen. Zum Übernachten sind diese Einrichtungen jedoch nicht gedacht.

Die Adressen der Betreuungsstellen teilen die Kommunen mit, sobald der Ernstfall absehbar ist. Wer sie sucht, kann aber auch in den Feuerwehrhäusern nachfragen.

Heinkel steht in ständigem Kontakt mit Vertretern der Städte und Gemeinden und natürlich mit den Gemeindebrandinspektoren, die die örtlichen Feuerwehren leiten. Der Austausch über die nötigen Schritte ist überdies durch den Verwaltungsstab der Kreisverwaltung gesichert, der unter der Leitung von Landrat Frank Matiaske regelmäßig amtsintern und mit den Bürgermeistern zusammenkommt. „Ich bin froh, dass es im Odenwaldkreis an allen relevanten Stellen Verantwortliche mit großer Kompetenz gibt, die uns sicher durch einen möglichen Ernstfall bringen werden“, so Matiaske.

Quelle: www.odenwaldkreis.de


Anlaufstellen im Falle eines flächendeckenden, langandauernden Stromausfalls (länger als 2 Stunden) in Bad König

Für den Ernstfall bei einem langandauernden Stromausfall hat die Stadt Bad König folgende Vorkehrungen getroffen:
Es werden folgende 5 Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger eingerichtet, die mit Notstromaggregaten ausgestattet sind.
In diesen Anlaufstellen bekommen Sie Informationen oder auch praktische Hilfe:

  • Kernstadt Bad König: Wandelhalle, Elisabethenstraße 7
  • Stadtteil Fürstengrund: Dorfgemeinschaftshaus/Feuerwehrhaus, Fürstengrunder Straße 37
  • Stadtteil Kimbach: Dorfgemeinschaftshaus, Im Kimbachtal 33
  • Stadtteile im Kinzigtal (Etzen-Gesäß, Nieder-Kinzig, Ober-Kinzig mit Gumpersberg):
    Neue Feuerwache Kinzigtal, Ortsausgang Nieder-Kinzig Richtung Ober-Kinzig, Außenliegend 112 (Verlängerung Darmstädter Straße, an der Abzweigung Pfälzer Höfe/Brombachtal)
  • (Stadtteil Momart: Transfer durch die Feuerwehr nach Bad König oder Zell)
  • Stadtteil Zell: Feuerwehrhaus, An der Alten Schule 4

Eine telefonische Erreichbarkeit der Einsatzleitung der Feuerwehr und der Stadtverwaltung ist im Ernstfall ebenfalls gewährleistet:

  • Einsatzzentrale der Stützpunkt-Feuerwehr Bad König: 06063/4200 (Feuerwehrhaus Bad König, Jahnstraße 4)
  • Stadtverwaltung Bad König: 06063/5009-0


Im Notfall schnell und zuverlässig informiert

(Auf jedem Handy sollte eine Warn-App sein)

Wenn der Strom ausfällt, gerät der Alltag schnell durcheinander – zuhause, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen. Ausgeschlossen ist ein solches Ereignis im bevorstehenden Winter wegen der Energiekrise nicht. Deswegen gilt es, sich persönlich für einen solchen Fall zu wappnen und wichtige Anlaufstellen in seiner Stadt oder Gemeinde zu kennen, wie in den beiden ersten Teilen unserer Serie geschildert.

Dieses Mal geht es darum, im Ernstfall rasch auf dem Laufenden zu sein, um etwa zu wissen, wie lange ein Stromausfall dauert und wo genau er sich abspielt. „Am einfachsten und schnellsten kann man sich mit einer Warn-App auf dem Handy informieren“, sagt Norbert Heinkel. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor des Odenwaldkreises, der auch für die Gefahrenabwehrplanung zuständig ist, rät dringend dazu, sich eine solche Smartphone-App aus den gängigen Stores herunterzuladen. „So erfährt jede und jeder unkompliziert, was Sache ist, und kann sich entsprechend darauf einstellen.“

Das gilt im Übrigen nicht nur für einen Stromausfall, sondern auch für andere Ereignisse wie Brände oder Trinkwasser-Verunreinigungen. „Wir können die Bevölkerung dank der Warn-Apps sehr gezielt informieren“, schildert Heinkel. „Das ist neben der Schnelligkeit ein weiterer großer Vorteil dieses Warnmittels.“

Die gängigsten Apps heißen NINA, BIWAPP, KATWARN sowie hessenWARN, die offizielle Warn- und Informations-App des Landes Hessen. „Welche man sich herunterlädt, ist letztlich zweitranging, sie leisten alle gleich viel“, so Heinkel. „Hauptsache, man hat überhaupt eine auf seinem Smartphone.“

Wie aber kommt eine Meldung in die App? Sobald die Zentrale Leitstelle des Odenwaldkreises von einem Schadens- oder gar Katastrophenfall erfährt, gibt sie die nötigen Daten in das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWas) ein. Dazu gehören die Art und Schwere des Ereignisses und die Fläche, die von ihm betroffen ist. „Wir können zum Beispiel eine Warnung für den ganzen Odenwaldkreis einstellen oder nur für eine einzige Kommune“, erläutert Heinkel. Über MoWas werden dann alle Warn-Apps bedient und man bekommt die Meldung auf sein Mobiltelefon.

Die Zentrale Leitstelle kann auch weitere Warnwege in Gang setzen, wenn es geboten ist: So können über MoWas auch lokale Radio- und Fernsehsender direkt benachrichtigt und somit Durchsagen veranlasst werden. „Je nachdem, wie kritisch eine Lage ist“, so der stellvertretende Kreisbrandinspektor. „Dasselbe gilt für Entwarnungen.“

Außer den Warn-Apps gibt es noch weitere Warnmittel: Sirenen, Lautsprecherwagen – und das so genannte Cell Broadcast, das zum ersten Mal am 8. Dezember, dem bundesweiten Warntag, getestet werden soll. Was es damit auf sich hat, ist in der nächsten Woche Gegenstand des vierten und letzten Teils der Serie.

Quelle: www.odenwaldkreis.de